Kultur

Kulturhilfe jetzt nachbessern!

Seit Mitte März begleitet uns die Corona-Pandemie – mit teilweise massiven Einschnitten in unser tägliches Leben.

Für viele Kreativschaffende und Soloselbständige ist seitdem nichts mehr, wie es zuvor war. Aufträge und Auftrittsmöglichkeiten fielen von heute auf morgen weg, Ausstellungen und Konzerte wurden abgesagt, sicher geglaubte und fest eingeplante Einnahmen fielen aus und geplante Projekte mussten verschoben oder ganz ad acta gelegt werden.

Es folgten Ankündigungen seitens der Länder und des Bundes, allen Betroffenen „schnell und unbürokratisch“ Hilfe zu leisten. Doch die Hoffnung, die die Kreativschaffenden und Soloselbständigen in diese Maßnahmen gesetzt hatten, zerstoben so schnell, wie die Hilfsprogramme angekündigt wurden.

Bis heute ist die Gesamtheit der Fördermaßnahmen ein Flickenteppich von Hilfsprogrammen, die sich von Bundesland zu Bundesland unterscheiden.

Bis heute ist die Gesamtheit der Fördermaßnahmen ein Flickenteppich von Hilfsprogrammen, die sich von Bundesland zu Bundesland unterscheiden. Was hier genehmigt wird, wird andernorts abgelehnt, was in dem einem Land zügig geht, dauert in dem anderen Wochen oder Monate. Die einzige Einigkeit, die bleibt, ist die vermeintlich vereinfachte Beantragung von Hartz 4, oder freundlicher ausgedrückt, des Arbeitslosengelds II.

Und auch das gestern vorgestellte Konjunkturprogramm des Bundes zielt an den Bedürfnissen der Betroffenen vorbei. Zwar wird darin eine Milliarde Euro für Kunst und Kultur bereitgestellt, diese soll aber zur „Wiederaufnahme ihrer Häuser und Programme“ verwendet werden. Es handelt sich konkret um eine Förderung der Infrastruktur, sowie von Einrichtungen und Projekten.

Keine Frage: diese Gelder sind nötig – und es ist gut, dass sie so schnell wie möglich fließen. Allerdings, die Menschen, die jeden Tag mehr um ihre berufliche Existenz fürchten müssen, berücksichtigt das Programm in keiner Weise. Zwar werden sie möglicherweise indirekt und mittelfristig von den Hilfsmaßnahmen durch Aufträge oder Engagements profitieren, aber konkrete Sofortmittel werden für sie nicht bereitgestellt.

Es fehlt weiterhin an einem bundesweit einheitlichen und für die Kreativschaffenden und Soloselbständigen passenden Hilfsprogramm.

Kurzum: Es fehlt weiterhin an einem bundesweit einheitlichen und für die Kreativschaffenden und Soloselbständigen passenden Hilfsprogramm. Die Verantwortlichkeit dafür mit Hinweis auf die Kulturhoheit auf die einzelnen Länder zu schieben, greift zu kurz, denn hier geht es nicht um die Ausgestaltung oder Förderung kultureller Maßnahmen, hier geht es um Existenzen und um Arbeitsplätze. Es geht um klare wirtschafts- und arbeitsmarktpolitische Aufgaben, bei denen sich der Bund seiner Verantwortung stellen muss – und dies schnell.

Eine Nachbesserung des Konjunkturpakets mit Berücksichtigung der Belange der Kreativschaffenden und Soloselbständigen ist daher dringend geboten.

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