Wenn man von Lägerdorf als Ort der Innovation und der Transformation spricht, machen die meisten Gesprächspartner*innen erst einmal große Augen: Das fünf Kilometer südöstlich von Itzehoe an der A23 gelegene Dorf mit rund 2.600 Einwohnern ist auf den ersten Blick nun wirklich kein „Hotspot“. Größter Arbeitgeber ist das weithin sichtbare Zementwerk Holcim, die größte touristische Attraktion die imposanten Kreidegruben in der Region.
Lägerdorf soll wieder ein Ort der Transformation werden.
Aber genau wie die Kreide- und Zementindustrie vor gut 100 Jahren dafür sorgte, dass sich das Bauerndorf in einen Industriestandort wandelte, soll Lägerdorf heute wieder ein Ort der Transformation werden.
Dies zumindest hat sich die Gemeinschaft vorgenommen, die auf dem Alsenhof, einem gewaltigen landwirtschaftlichen Vorzeigebetrieb aus den 1930er Jahren, der heute unter Denkmalschutz steht, eine Genossenschaft für einen nachhaltigen, innovativen und offenen Lebens- und Arbeitsort gegründet hat.
Auch wenn das Gründer*innen-Team erst wenige Wochen vor Ort ist, hat sich in dieser kurzen Zeit schon einiges getan: das Außengelände und das Wohnhaus wurden hergerichtet und das ehemalige Stall- und Wirtschaftsgebäude wird für die künftige Nutzung vorbereitet.
Der Alsenhof ist ein wirtschaftliches und soziales Ökosystem mit dem Ziel, der Region in einem nachhaltigen, gemeinwohlorientierten Kontext zukunftsträchtige Impulse zu geben.
Coworking, Coliving, offene Werkstätten und andere nachhaltige Konzepte sollen die Grundlage für ein wirtschaftliches und soziales Ökosystem schaffen, das einen Impact nicht nur für die daran beteiligten Menschen, sondern auch für das Dorf und die gesamte Region schaffen möchte. Deshalb ist den Gründer*innen auch von vornherein der Austausch und die Kommunikation mit der lokalen Verwaltung, der Politik, den Gewerbetreibenden und den Einwohner*innen sehr wichtig gewesen, um der Region gemeinsam gemeinwohlorientierte und zukunftsträchtige Impulse geben zu können.
Vieles ist möglich in diesem „Labor für nachhaltige, innovative und offene Lebens- und Arbeitswelten“, wie die Macher*innen es selbst beschreiben. An Ideen mangelt es schon jetzt nicht: So sollen perspektivisch u.a. Tiny houses auf dem Gelände entstehen, eine Gastronomie betrieben, ein Garten angelegt und Events durchgeführt werden.
Ein Ort der Möglichkeiten in all seiner Vielfalt.
Und so versteht man sich auf dem Alsenhof auch als ein Ort der Möglichkeiten in all seiner Vielfalt. Gemeinsame Potentiale sollen im Sinne des Miteinanders, der Co-Kreation, genutzt und Projekte zusammen entwickelt werden.
Das Interesse war schon bei den ersten „Tagen der offenen Tür“ groß und auch die Diversität der Interessent*innen lässt hoffen, dass diese Initiative dauerhaft Anklang findet und für den Ort und die Region mit ihren Menschen nachhaltige Impulse im Sinne der Zukunftsfähigkeit und Transformation setzen kann.