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Spitzenforschung im Kreis Pinneberg

Nach vielen Monaten massiver Besuchsbeschränkungen auf dem XFEL-Gelände in Schenefeld, hat am Mittwoch eine Delegation von Bündnis 90/Die GRÜNEN wieder die Anlage besuchen können.

Dabei waren Bundestagswahl-Direktkandidat und Kreisvorstandssprecher Jens Herrndorff, Dr. Ingrid Nestle, MdB, energiepolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion, Dr. Ann-Kathrin Tranziska, Landesvorsitzende Grüne Schleswig-Holstein und Mathias Schmitz, Fraktionsvorsitzender Grüne Schenefeld.

Eingeladen hatte Mathias Schmitz, selbst Physiker und früher im DESY tätig. Schmitz ist überzeugt von der großen Bedeutung der Anlage für die Forschungslandschaft in Schleswig-Holstein: “Schleswig-Holstein kann sich glücklich schätzen, mit XFEL eine Einrichtung im Bereich der molekularen Grundlagenforschung von Weltrang zu beheimaten.“

XFEL ist ein Höchstenergie-Röntgenlaser, mit welchem feinste molekulare Strukturen untersucht werden können. Weltweit gibt es nur eine weitere vergleichbare Einrichtung, die bei SLAC in Palo Alto angesiedelt ist. Forschende aus der ganzen Welt können sich mit ihren Projekten bewerben und die hochleistungsfähigen Röntgenstrahlen nutzen, um Materialien und Moleküle zu analysieren.

Für die eigentlichen Experimente stehen verschiedene Instrumente und Testlabore kostenlos zur Verfügung. Diese Instrumente und Labore stehen Forschern aus der ganzen Welt zur Verfügung. Das XFEL-Team besteht aus 500 Mitarbeitenden aus 60 Nationen. Träger von XFEL ist eine Kollaboration von Forschungseinrichtungen aus 12 Ländern. Deutscher Partner ist DESY, auf dessen Gelände in Bahrenfeld auch Teile der Einrichtungen stehen.

Die Experimente kommen aus einem weiten Feld wissenschaftlicher Disziplinen wie Gesundheit und Biologie, Energie, katalytische chemische Prozesse, u.a.m. So werden derzeit u.a. auch Proteine des Coronavirus am XFEL untersucht. Das Land Schleswig-Holstein und Hamburg sind die drittgrößten Finanziers des Projektes im Kreis Pinneberg.

Mit dem European XFEL Röntgenlaser ist im Kreis Pinneberg ein Leuchtturmprojekt von höchster Bedeutung nicht nur für Schleswig-Holstein, sondern auch für den Wissenschafts- und Technologiestandort Deutschland insgesamt vertreten.

Der GRÜNE Bundestagskandidat Jens Herrndorff (Kreis Pinneberg) und Bundestagsabgeordnete Dr. Ingrid Nestle (Kreis Steinburg) haben sich einen Eindruck von den aktuellen Herausforderungen der Institution machen wollen. Dr. Nicole Elleuche und Prof. Dr. Robert Feidenhans’l, aus dem Management Board von XFEL, betonten unter anderem, dass die Ausrichtung der Forschungsprojekte an den UN-Nachhaltigkeitszielen eine zunehmend wichtigere Rolle bei der Projektauswahl spielt.

Besorgt zeigten sich beide über die in der Coronakrise teilweise erheblichen nationalen Alleingänge, die solche weltweit agierenden Projekte extrem beeinträchtigen. Der Laser musste sogar abgeschaltet werden und Projekte über Monate ausfallen, was im schlimmsten Fall wichtige Erfindungen bremst. Direktor Prof. Dr. Robert Feidenhans’l war als Grenzpendler aus Dänemark auch ganz persönlich betroffen. Projekte wie XFEL stärker in die politischen Entscheidungsprozesse einzubeziehen, sei daher wichtig, so Jens Herrndorff und Ingrid Nestle: „Mit dem European XFEL Röntgenlaser ist im Kreis Pinneberg ein Leuchtturmprojekt von höchster Bedeutung nicht nur für Schleswig-Holstein, sondern auch für den Wissenschafts- und Technologiestandort Deutschland insgesamt vertreten. Er zieht die klügsten Köpfe aus der ganzen Welt an und überwindet die Grenzen zwischen Staaten. Die Kooperation von 12 Betreiberländern und die Forschergruppen aus der ganzen Welt, die hier arbeiten können, braucht eine verlässliche politische Diplomatie und Sicherheit in der Planung der Ressourcen. Daran werden wir als GRÜNE im Bundestag arbeiten.“

Auch die Klimakrise, Gesundheitsgefahren, Artensterben oder Ressourcenverschwendung können, so die GRÜNEN, nur mit erstklassiger Forschung bewältigt werden. Im Bereich Wissenschaft soll von der Ausstattung der Hochschulen bis hin zu Einrichtungen wie XFEL in innovative Forschung investiert und die Bereitstellung neuer Forschungsergebnisse für die praktische Anwendung gewährleistet werden.

Die Biologin und Landesvorsitzende der Grünen Dr. Ann-Kathrin Tranziska betont weiterhin: “Die rasante Entwicklung von Corona-Impfstoffen hat allen gezeigt, was moderne Wissenschaft zu leisten in der Lage ist. Die Fähigkeiten von XFEL leisten ihren unschätzbaren Beitrag zum Verständnis von Biomolekülen, wie sie für die Erforschung von Impfstoffen und Wirkstoffen grundlegend sind. Als GRÜNE wollen wir verlässlicher, politischer Partner der Wissenschaft zu sein. Das zeigen wir in diesem Jahr auch klarer als jemals zuvor im Bundestagswahlprogramm, wo wir Wissenschaft und Bildung erstmals ein komplettes Kapitel gewidmet haben.”

Die großen Herausforderungen unserer Zeit wie die Klimakrise, Pandemien oder auch eine effizientere Nutzung von Rohstoffen können nur mit der Hilfe von innovativen Lösungen, Fortschritt und internationaler Zusammenarbeit bewältigt werden.

Dazu ergänzt Jens Herrndorff: „Als Bündnis 90/Die Grünen wissen wir, dass die großen Herausforderungen unserer Zeit wie die Klimakrise, Pandemien oder auch eine effizientere Nutzung von Rohstoffen nur mit der Hilfe von innovativen Lösungen, Fortschritt und internationaler Zusammenarbeit bewältigt werden können.“

Für den Kreis Pinneberg sehen die GRÜNEN in der weiteren Entwicklung von XFEL eine große Chance.  So wurden auf dem Gelände zahlreiche Ausgleichsmaßnahmen im Bereich Umweltschutz getätigt und damit Forschung und Natur in Einklang gebracht. Zum anderen soll das XFEL-Gelände bis 2024 noch ein großes Besucherzentrum erhalten, in dem Schulen und Interessierte über die Arbeit des XFEL informiert werden können. „Mit dem Konzept des „offenen Campus“, der Planung eines Besucher- und Kongresszentrums und der Weiterentwicklung des pädagogischen Konzepts wird zudem großer Wert auf Transparenz und eine „Wissenschaft zum Anfassen“ gelegt, wovon der Kreis Pinneberg in besonderer Weise profitieren wird“, so Herrndorff.


Pressemitteilung Kreisverband BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN vom 27.05.2021

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