LandesverbandReden

Kultur von allen für alle!

Mangelnde Diversität, Repräsentanz und Ansprache marginalisierter Gruppen in öffentlichen Kultureinrichtungen gehört leider auch in unserem Bundesland noch immer zum Alltag.

Mit der einstimmigen Annahme meines Antrags zur Umsetzung der Leitlinien des Diversitätkompasses der Kulturstiftung des Bundes in Schleswig-Holstein auf dem Grünen Landesparteitag in Neumünster geht es nun einen großen und wichtigen Schritt vorwärts in Richtung mehr Vielfalt und Inklusion in unseren Kultureinrichtungen.

Ich danke allen Unterstützer:innen für Ihre Stimme.

Hier gibt es meine Rede noch einmal zum Nachlesen:


Liebe Freund:innen,

öffentliche Kulturangebote sind für alle da – so weit die Theorie.

In der Praxis sieht es jedoch allzu häufig so aus, dass marginalisierte Gruppen weder im Publikum noch im Programm oder im Personal der Kultureinrichtungen ausreichend repräsentiert werden.

Ihre Wirkmacht als essenzielle Säule unserer Demokratie kann Kultur allerdings nur dann entfalten, wenn wirklich alle Menschen angesprochen und auch repräsentiert werden.

Ihre Wirkmacht als essenzielle Säule unserer Demokratie kann Kultur allerdings nur dann entfalten, wenn wirklich alle Menschen in unserer Gesellschaft mit ihren unterschiedlichen Erfahrungen, Perspektiven und Bedürfnissen wahrgenommen, angesprochen und auch repräsentiert werden.

Noch immer aber sehen wir kaum behinderte Menschen auf den Bühnen, sind Theater, Konzerthäuser, Museen oder auch Bibliotheken nicht ausreichend barrierefrei, werden Programmhefte nicht in leichter Sprache verfasst, finden queere Menschen und People of color keine angemessene Repräsentanz, gibt es zu wenig Zugang für Menschen mit Migrationshintergrund und sind Leitungsgremien nicht divers besetzt – um nur einige Beispiele zu nennen. Ich meine:  Das muss sich dringend ändern!

Auch die Kulturstiftung des Bundes hat diese Defizite erkannt und zusammen mit Kulturstätten in ganz Deutschland einen Diversitätskompass erarbeitet, der Akteur:innen aus Kulturpolitik und Kulturinstitutionen eine konkrete Orientierungshilfe und praktische Handlungsempfehlungen gibt, um ihre Arbeit so zu gestalten, dass sie die Vielfalt unserer Gesellschaft besser widerspiegelt und allen Menschen zugänglich macht.

Dazu gehört beispielsweise die Schaffung barrierefreier Zugänge, die Berücksichtigung von unterschiedlichen Sprachen und kulturellen Hintergründen sowie die Einbindung von Menschen mit Behinderungen und anderer benachteiligter Gruppen in die kulturelle Arbeit. Für die Umsetzung dieser Leitlinien noch in dieser Legislaturperiode wollen wir Grünen uns mit diesem Antrag einsetzen.

Wir dürfen die Kulturinstitutionen mit dieser Aufgabe nicht allein lassen. Deshalb müssen wir für das Gelingen landesseitig zugleich die notwendigen Strukturen und Ressourcen schaffen.

Wichtig ist dabei aber auch, dass wir die Kulturinstitutionen mit dieser Aufgabe nicht allein lassen. Deshalb müssen wir für das Gelingen landesseitig zugleich die notwendigen Strukturen und Ressourcen schaffen um bspw. Fortbildungen für die Mitarbeiter*innen der Kultureinrichtungen, die Durchführung von Modellprojekten oder auch fachspezifische Beratungen zu gewährleisten.

Lasst uns auch mit dem heutigen Beschluss dafür sorgen, dass das Integrations- und Teilhabegesetz und die Grundsätze des Fokus-Landesaktionsplans 2022 konkrete Umsetzung finden, damit Inklusion nicht nur ein Schlagwort bleibt und wir allen Menschen in unserem Bundesland kulturelle Teilhabe und Repräsentanz ermöglichen.

Vielen Dank für eure Unterstützung und vielen Dank auch an Uta Röpcke und Rebecca Bräutigram für die Initiative und die Vorarbeit zu diesem Antrag.


Foto: Leonie Beers

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