KulturReden

Kulturpolitik mit klarer Grüner Handschrift

Als Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft Kultur habe ich auf unserem Landesparteitag am 27.06. in Neumünster Stellung zum Kulturkapitel im Koalitionsvertrag mit der CDU bezogen. Hier meine Rede im Wortlaut:


Ich will offen und ehrlich sein: Als Sprecher der LAG Kultur habe ich mit einiger Skepsis das Ergebnis der Koalitionsverhandlungen erwartet und noch auf dem letzten Landesparteitag angemahnt, die Belange von Kunst und Kultur gerade im Angesicht der Coronapandemie nicht zu vergessen. 

Aber mit Blick auf den vorliegenden Koalitionsvertrag kann ich sagen: Das Verhandlungsresultat kann sich wirklich sehen lassen – und da ist es auch zu verzeihen, dass der große Komplex der „Kultur“ redaktionell unter Bildung subsumiert wird. 

Ich möchte exemplarisch einige Punkte herausstellen:

Kulturpolitik wird endlich klar als Querschnittsaufgabe anerkannt und die Evaluierung und Modernisierung bestehender Förderstrukturen soll in dieser Legislaturperiode angegangen werden.

Kulturpolitik wird endlich klar als Querschnittsaufgabe anerkannt und die Evaluierung und Modernisierung bestehender Förderstrukturen soll in dieser Legislaturperiode angegangen werden – zwei Punkte, die mir besonders wichtig sind, ebenso wie die Tatsache, dass Kunst und Kultur als integraler Bestandteil der Stadt-, Orts- und Regionalentwicklung in unserem Land definiert wird.

Der Abbau diversitätshemmender Prozesse und Investitionen in bauliche Klimaschutzmaßnahmen tragen ebenso eine klare Grüne Handschrift, wie auch die Unterstützung des Green Culture Programms auf Bundesebene. 

Der Grundstein für ein Büro für Popkultur ist gelegt.

Und es sollen Perspektiven für die professionellen Akteur:innen der Popkultur und eine nachhaltige Talentförderung mit niedrigschwelligen Beratungs-, Vernetzungs- und Förderangeboten geschaffen werden. 

Damit ist der Grundstein dafür gelegt, hoffentlich auch endlich hier in Schleswig-Holstein, wie schon in anderen Bundesländern, ein Büro für Popkultur etablieren zu können.

Auch die Themen Erinnerungskultur und Aufarbeitung unserer kolonialen Vergangenheit tragen eine klare grüne Handschrift in diesem Koalitionsvertrag, ebenso wie die Förderung der Freien Szene und die perspektivische Sicherung von Mindesthonoraren in vom Land geförderten Einrichtungen.

Mit einer verlässlichen Struktur- und Projektförderung für die Soziokultur für drei Jahre wird auch für diese gesellschaftlich so wichtigen Institutionen jetzt ein verlässlicher Planungshorizont geschaffen.

Die Kultur- und Kreativwirtschaft soll endlich auch in die Wirtschaftsstrategie des Landes aufgenommen werden.

Besonders freut mich zudem, dass die Kultur- und Kreativwirtschaft auch im Wirtschaftsteil nochmal explizit benannt wird und sie, was längst überfällig ist, in die Wirtschaftsstrategie des Landes aufgenommen werden soll. 

Ich danke unserem Verhandlungsteam für dieses Ergebnis und blicke kulturpolitisch mit Zuversicht in die kommenden fünf Jahre – der Grundstein ist mit diesem Koalitionsvertrag gelegt. 


Foto: Leonie Beers

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