Sport

Spitzentreffen „Leistungssport in Zeiten von Corona“

Auf Einladung des Kreis Pinneberger GRÜNEN Vorstandssprechers Jens Herrndorff diskutierten Spitzensportler*innen aus dem Norden die Situation und die Perspektiven des Leistungssports in Zeiten der Corona-Pandemie. 

Mit Mareike Miller (Rollstuhlbasketballnationalmannschaft, Gesamtaktivensprecherin des Deutschen Behindertensportverbands), Anna Markfort (German Sailing Team), Alina Ammann(Leichtathletik-Landeskader U23 SH), Leon Rohde (Deutsche Bahnradnationalmannschaft), Fabian Günther (Triathlet, Team Erdinger Alkoholfrei) und Thomas Behr (Geschäftsführer Leistungssport LSV SH) diskutierte eine fachlich und sportlich hochkarätig besetzte Runde auf Einladung des Kreis Pinneberger GRÜNEN Vorstands Jens Herrndorff mit dem sportpolitischen Sprecher der GRÜNEN Landtagsfraktion, Joschka Knuth, sowie der GRÜNEN Landesvorsitzenden Anna Tranziska.

Die Durchführung von sportlichen Großereignissen wie den Olympischen Spielen sowie nationalen und internationalen Meisterschaften steht weiter auf der Kippe und mit ihnen auch die Karrieren und Perspektiven der Athlet:innen.

Jens Herrndorff, Vorstandssprecher KV Pinneberg BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

„Die Durchführung von sportlichen Großereignissen wie den Olympischen Spielen sowie nationalen und internationalen Meisterschaften steht weiter auf der Kippe und mit ihnen auch die Karrieren und Perspektiven der Athlet:innen. Diese Veranstaltung soll die Möglichkeit schaffen, zu diskutieren, was diese Situation für den Spitzensport im Allgemeinen, aber auch für den ganz persönlichen Werdegang der Sportler:innen bedeutet und welche politischen Lösungsansätze gibt“, so Jens Herrndorff zur Intention dieses Austausches. 

Thomas Behr vom Landessportverband betont, dass sich der Verband von Beginn der Pandemie an gut von der Politik mitgenommen gefühlt habe und ergänzt: „Bei allen Entscheidungen haben die gesundheitlichen Aspekte absoluten Vorrang.“ Dem pflichtet Joschka Knuth bei: „Die Jamaika- Koalition und die zuständigen Ministerien pflegen eine sehr enge und gute Zusammenarbeit. Der Leistungssport wurde dabei immer mitgedacht. Bedauerlicherweise sind Absagen und Einschränkungen dennoch nicht zu vermeiden.“ 

Die Absagen von Nationalmannschaftslehrgängen, Trainingslagern und wichtigen Qualifikationswettkämpfen beeinträchtigen die Jahresplanung aller Athlet*innen: „In meiner Wettkampfklasse sind alle Regatten ausgefallen, so dass die Qualifikation für Olympia 2021 weiterhin ungewiss ist“, berichtet Seglerin Anna Markfort. Ähnlich geht es dem Bahnradsportler Leon Rohde: „Die Qualifikation als Mannschaft haben wir zwar in der Tasche, wer aber letztlich nach Tokio fährt, das ist noch völlig offen und damit auch die Auswirkung auf den Kaderstatus, was durchaus auch finanzielle Einbußen nach sich ziehen kann.“

Dies bestätigt die Leichtathletin Alina Ammann, die verletzungsbedingt aus dem Bundeskader gefallen war: „In dieser Hinsicht würde ich mir eine größere Chancengleichheit wünschen, um schnell wieder den Anschluss an die Spitze zu schaffen.“ Triathlet Fabian Günther, der als Sportler ein Ein-Mann-Unternehmen ist und aufgrund seiner Ausrichtung auf die Iron-Man-Distanzen keinem Kader angehört, weist auf ein zusätzliches Problem hin: „Viele Kaderathlet:innen durften zwischenzeitlich ihr Schwimmtraining durchführen, mir war und ist das leider nicht möglich.“

Als Jamaika-Koalition wollen wir den Spitzensport auch hier im Norden stärker fördern. Dafür haben wir für die Sportförderung auch in den nächsten fünf Jahren Haushaltsmittel eingeplant.

Joschka Knuth, MdL & Sportpolitischer Sprecher der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Für die Zukunft möchte der sportpolitische Sprecher der GRÜNEN, Joschka Knuth, den Leistungssport in Schleswig-Holstein noch krisenfester machen: „Als Jamaika-Koalition wollen wir den Spitzensport auch hier im Norden stärker fördern. Dafür haben wir für die Sportförderung auch in den nächsten fünf Jahren Haushaltsmittel eingeplant.“  Verbandsvertreter Thomas Behr begrüßt diese Perspektiven, mahnt jedoch zugleich an, die Mittel nicht nur für die Strukturen, sondern auch zur Förderung der Trainer:innen und Athlet:innen aufzuwenden: „Gerade im Nachwuchsbereich wird diese Krise ihre Spuren hinterlassen. Da müssen wir früh personell und qualitativ gegensteuern.“

Neben der Forderung nach einer besseren finanziellen Ausstattung war sich die Runde einig, dass die olympischen Sportarten auch mehr öffentliche Aufmerksamkeit brauchen: „Der Stellenwert vieler Sportarten im Fernsehen ist viel zu gering. Wir brauchen Sendezeiten und Vorbilder für den Nachwuchs – auch abseits des allgegenwärtigen Fußballs“, fasst Seglerin Anna Markfort zusammen. 

Mit der heutigen Diskussion ist ein wichtiger Schritt getan, um den Austausch mit dem Spitzensport im Norden zukünftig zu verstetigen.

Anna Tranziska, Landesvorsitzende BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

„Mit der heutigen Diskussion ist ein wichtiger Schritt getan, um den Austausch mit dem Spitzensport im Norden zukünftig zu verstetigen. Es ist uns als BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN wichtig, die Perspektiven der Athlet:innen und Verbände zu kennen, ansprechbar zu sein und zugleich auch politische Entscheidungsprozesse transparent zu machen. Insofern war das Gespräch ein Gewinn für alle Beteiligten“, zieht die GRÜNE Landesvorsitzende Anna Tranziska ihr persönliches Fazit.


Pressemitteilung des Kreisverbands BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN vom 08.01.2021

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