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Arbeit als Schlüssel zur Integration

Birgit Wacker arbeitet als Willkommenslotsin der Handwerkskammer Lübeck in Elmshorn. Seit 2016 ist sie in dieser Position aktiv und berät mit viel Engagement und Herzblut Unternehmen in allen Fragen bezüglich der Ausbildung und Beschäftigung von geflüchteten Menschen.

Die Willkommenslots:innen verstehen sich dabei als Schnittstelle zwischen Unternehmen, Geflüchteten und Behörden und als Vermittler zwischen dem Fachkräftebedarf im Handwerk und dem Fachkräftepotenzial Geflüchteter.

Mittlerweile werden laut Frau Wacker rund 10% aller Ausbildungsplätze im Zuständigkeitsbereich ihrer Kammer von Menschen mit Fluchthintergrund besetzt.

Die Hälfte aller seit 2013 in Deutschland angekommener Geflüchteten geht einer geregelten Arbeit nach.

Einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung hat mittlerweile rund die Hälfte aller seit 2013 in Deutschland angekommener Geflüchteten einer geregelten Arbeit (Quelle: http://doku.iab.de/kurzber/2020/kb0420.pdf). Erfreulich ist, dass u.a. die Industrie- und Handelskammern diese Entwicklung aktiv unterstützen und den Einstieg in die Arbeitswelt als einen Schlüssel zur Integration anerkennt. Insbesondere die Vermittlung von jungen Geflüchteten in Ausbildung und die gezielte Qualifizierung von Geflüchteten über 25 Jahren stehen dabei im Fokus der Maßnahmen, die Birgit Wacker vor Ort aktiv in die Tat umsetzt.

Die Corona-Pandemie hat jedoch die Arbeit der Willkommenslots:innen insbesondere durch die eingeschränkte Erreichbarkeit der Behörden und des Jobcenters erschwert. Zudem konnten die erforderlichen Sprachkurse für die Geflüchteten nur digital durchgeführt werden, was für viele Betroffene im Hinblick auf die mangelnde Ausstattung mit digitalen Endgeräten und ausreichenden Internetverbindungen ein großes Hindernis war.

Betriebe, die Geflüchteten eine Chance auf Ausbildung oder Beschäftigung geben, brauchen entsprechende Unterstützung und Förderung.

Auch die pandemiebedingte Schließung der Berufsschulen sorgten für erhebliche Beeinträchtigungen, ebenso wie die Tatsache, dass die für viele Jobs notwendigen Führerscheine nicht gemacht werden konnten.

Insbesondere der hohe Zeitaufwand für Dokumentationspflichten und die Vielzahl von immer neuen Maßnahmen ist laut der Willkommenslotsin eine immense Belastung, dennoch empfindet sie ihre Tätigkeit als sehr sinnvoll und nachhaltig.

Als GRÜNE unterstützen wir explizit auch in unserem Wahlprogramm explizit die Aufgaben der Willkommenslots:innen im Sinne Geflüchteten und der Unternehmen:

Betriebe, die Geflüchteten eine Chance auf Ausbildung oder Beschäftigung geben, brauchen entsprechende Unterstützung und Förderung. Durch die Umwandlung der Ausbildungs- und Beschäftigungsduldung in Aufenthaltsrechte müssen wir den Menschen einen verlässlichen Zugang zu Ausbildung und Arbeitsmarkt verschaffen und für Planungssicherheit in den Betrieben sorgen.

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