Bundestagswahl 2021Kreis PinnebergReden

Danke für das Vertrauen!

Herzlichen Dank für die heutige Wahl zum Grünen Direktkandidaten im Wahlkreis 7, Kreis Pinneberg.

Ich bin überwältigt von dem großartigen Ergebnis! Das einstimmige Votum der Mitglieder unseres Kreisverbands auf der heutigen digitalen Kreismitgliederversammlung ist ein riesiger Vertrauensvorschuss und zugleich eine fantastische Motivation!

Ich freue mich sehr darauf, mit euch allen in den Bundestagswahlkampf ziehen zu dürfen!

Denn die Zeit ist reif – nicht nur für einen Wechsel in Berlin – sondern auch für einen Grünen Kreis Pinneberg! Lasst uns gemeinsam diesen Kreis Grün machen!

Die Zeit ist reif – nicht nur für einen Wechsel in Berlin – sondern auch für einen Grünen Kreis Pinneberg!

Nachfolgend meine Bewerbungsrede.


Rede Bewerbung Direktkandidatur 10.04.2021

Liebe Freundinnen und Freunde,

gute Politik findet Antworten auf die Frage, wie wir morgen leben wollen.

In einer Zeit, in der wir neben der existenziellen Bedrohung durch die Klimakrise auch mit einer Pandemie in einem bisher nicht gekannten Ausmaß konfrontiert werden, ist es wichtiger denn je, ein Bild von einer Welt, von einer Zukunft, zu malen, in der nicht nur wir, sondern auch unsere Kinder und Enkelkinder die Bedingungen für ein gutes Leben in Würde und Freiheit, in Solidarität und Gerechtigkeit auf einem lebenswerten Planeten vorfinden.

Aber wo sind sie, diese Visionen, diese Ideen? Wir leben in einem Land, das in 16 Jahren Regierung Merkel außer einem „Weiter so!“ und „Wir schaffen das!“ keine großen Utopien mehr entwickelt hat.

Einem Land, in dem mittlerweile das Verwalten über das Gestalten geht, in dem politischer Mut ein Fremdwort ist – in dem nicht regiert, sondern lediglich reagiert wird und sich die Menschen zu Recht fragen, wie es weitergehen soll – mit ihnen, mit diesem Land und dem Planeten, den wir bewohnen.

Und man muss kein politischer Analyst sein, um zu attestieren: Diese Regierung hat endgültig abgewirtschaftet!

Am 26. September haben die Bürger:innen dieses Landes die große Chance, eine echte Entscheidung zu treffen. Eine Entscheidung für eine bessere, für eine grünere Zukunft, für eine Politik mit Weitblick und Verantwortung, für eine Politik, die den Menschen zuhört und ihnen Perspektiven aufzeigt – für eine klimagerechte und lebenswerte Gesellschaft, die Ökologie und Ökonomie versöhnt und das Wohl der Menschen und der Umwelt über das persönliche Interesse stellt.

Echter, effektiver Klimaschutz ist der Kern unseres Wahlprogramms, dafür treten wir, dafür trete ich an. Die Einhaltung des 1,5 Grad-Ziels von Paris muss der Maßstab allen Handelns sein. Klimaschutz ist keine Zukunftsaufgabe. Klimaschutz ist jetzt! Nur so werden wir die schlimmsten Folgen der globalen Erwärmung noch im Zaum halten können.

Und effektiver Klimaschutz bedeutet auch, dass klimaschädliche Entscheidungen der Vergangenheit schnellstens auf den Prüfstand gestellt werden müssen. Dazu gehört der sechsspurige Ausbau der A23 zwischen Tornesch und Hamburg ebenso wie der geplante Bau der A20 durch den Norden unseres Kreises. Diese Vorhaben sind gleichermaßen gestrig wie umwelt- und lebensfeindlich. Sie zerstören unsere Natur, unsere Dörfer und damit unsere Lebensräume. Das ist Infrastrukturpolitik aus der Mottenkiste!

Wir brauchen einen Ausbau der Schiene, des ÖPNV und eine Stärkung der ländlichen Räume. Wir brauchen starke, handlungsfähige und attraktive Kommunen, die Leben und Arbeiten vereinbar machen – eine gute lokale Versorgung und kurze Wege für alle Belange des täglichen Bedarfs.

Wir müssen eine echte Mobilitätswende fördern – im Bund und auch hier im Kreis – und aufhören Flächenfraß, Ressourcenverschwendung und Klimaschädlichkeit zu subventionieren! Alles andere ist schlicht verantwortungslos!

Und ebenso verantwortungslos ist es, dass die derzeitige Regierung noch immer auf den Ausbau fossiler Energien setzt. Ob Nordstream 2 oder der Bau des LNG-Terminals in Brunsbüttel: Es muss ein für alle Mal klar sein: Erdgas ist keine Brückentechnologie! Es ist kein Teil der Lösung, es ist Teil des Problems! Diese Projekte spielen mit der Zukunft unseres Planeten und der der kommenden Generationen. Deshalb sage ich Nein zum LNG-Terminal vor unserer Haustür, Nein zur Trasse durch unsere Marschwiesen und Nein zu klimaschädlichen Frackinggas-Importen.

Stattdessen brauchen wir verantwortungsvolle Investitionen in erneuerbare Energien. Wir brauchen einen Ausbau und eine Modernisierung der Windenergie, gerade hier in Schleswig-Holstein, auch hier im Kreis und vor unserer Nordseeinsel Helgoland. Wir brauchen Solarpanels auf jedem Dach und in der Fläche und intelligente Investitionen in grünen Wasserstoff statt klimaschädlicher Gasimporte. Und wir müssen unsere Kommunen gezielt im Kampf gegen den Klimawandel unterstützen, denn Klimaschutz beginnt hier vor Ort – in Rellingen, in Schenefeld, in Wedel oder in Barmstedt und den vielen anderen Gemeinden hier im Kreis.

Und damit investieren wir nicht nur in den Klimaschutz, sondern zugleich in die Lebensqualität und Zukunftsfestigkeit unserer Regionen und die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft.

Aber dafür müssen wir als Politiker:innen die Menschen im Land und hier im Kreis mitnehmen. Wir sind gefordert, für unsere Ideen zu werben, sie zu erklären und uns der Diskussion darüber zu stellen – denn gute Politik funktioniert nicht von oben herab. Gute Politik ist nachvollziehbare Politik, Politik auf Augenhöhe mit den Menschen vor Ort. Sie ist ein lebendiger Dialog und ein stetes Austarieren von Interessen. Ein beständiges Infragestellen, Lernen und Zuhören. Ich möchte wieder Vertrauen schaffen in die Wirksamkeit politischer Teilhabe, in Mitbestimmung und Demokratie.

Und das bedeutet für mich auch, dass man sich als gewählter Abgeordneter nicht nur alle vier Jahre zur Bundestagswahl im Wahlkreis blicken lässt! Nein, bürgernahe Politik ist Politik vor Ort, hier im Kreis. Als Bürger aus dem Kreis Pinneberg für den Kreis Pinneberg. Und nur so stärken wir die Glaubwürdigkeit von Politik und stellen das u.a. durch die Affäre Amthor und die jüngsten Maskendeals der CDU schwer beschädigte Ansehen und Vertrauen in die Loyalität und Integrität unserer gewählten Volksvertreter:innen wieder her.

Denn Politik, liebe Freundinnen und Freunde, darf kein Geschäft sein! Wir Politiker:innen sind dem Gemeinwohl und den Bürger:innen verpflichtet und nicht der eigenen Brieftasche! Deshalb brauchen wir dringend einen Wechsel in Berlin, deshalb brauchen wir neue Gesichter und einen neuen vertrauenswürdigen Politikstil – eine saubere Politik ohne Getöse, ohne Machtgehabe, ohne persönliche Profilierungssucht, denn Politiker:in zu sein ist kein Beruf, sondern eine Aufgabe – eine Aufgabe im Dienste der Menschen dieses Landes, dieses Kreises.

Und ja, auch wir Grünen wollen an die Macht! Aber Macht im Grünen Sinne ist kein Selbstzweck. Sie ist ein Werkzeug, sie ist die Voraussetzung und Bedingung fürs politische Gestalten. Sie wird uns nur temporär verliehen von den Wähler:innen und deshalb bewerbe mich in tiefer Demut und im Bewusstsein einer großen Verantwortung für diese Kandidatur. 

Denn die Aufgaben, denen wir uns stellen müssen, sind gewaltig, die Risse in der Gesellschaft tief. Deshalb geht es mir zu vorderst darum, zu einen und nicht zu spalten, Gemeinsamkeiten zu betonen statt Unterschiede zu suchen. Denn wir wollen nicht weniger als die sozial-ökologische Transformation unserer Gesellschaft erreichen mit zukunftsfähigen Jobs, sozialem Schutz und fairem Wettbewerb.

Und deshalb möchte ich, dass wir endlich neue Formen der sozialen Absicherung in Form einer Bürgerversicherung und eines Grundeinkommens prüfen. Ich möchte, dass große Unternehmen die sozialen, ökologischen und gesellschaftlichen Folgekosten in ihren Bilanzen ausweisen und ausgleichen müssen. Ich möchte, dass wir nicht nur in technologischen, sondern auch in sozialen Innovationen denken und diese aktiv fördern. Ich möchte ein echtes Recht auf mobiles Arbeiten. Ich möchte eine gute Kulturpolitik für alle Menschen im Land. Und ich möchte der Jugend – und damit unserer Zukunft – eine Stimme geben mit der Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre.

Und ich möchte dafür kämpfen, dass alle Menschen in diesem Land die gleichen Entfaltungschancen und Rechte haben, unabhängig von ihrer Herkunft, ihrer Hautfarbe, ihrer geschlechtlichen Identität, ihres Glaubens, ihrer sexuellen Orientierung, ihres Einkommens oder ihres Alters.

Ich weiß: Das ist nicht weniger als die Forderung nach einer neuen, einer zukunftsfähigen Politik!

Und dafür brauche ich eure tatkräftige Unterstützung, liebe Freundinnen und Freunde. Ich möchte euch zuhören und von euch lernen. Denn gute Politik gelingt nur gemeinsam. Gemeinsam mit euch allen, unseren Grünen Ortsverbänden und den Mitgliedern vor Ort. Ihr seid es, die die Bundespolitik zu den Menschen tragt und auf deren Wünsche, Feedback und Meinungen die Abgeordneten so dringend angewiesen sind. Und deshalb habe ich mir zum Ziel gesetzt, auch mit euch einen regelmäßigen und intensiven Austausch zu etablieren. Ich bitte euch schon jetzt: Bringt euch ein, mischt euch ein und gestaltet mit. Denn nur gemeinsam werden wir den Wandel schaffen!

Mein Name ist Jens Herrndorff, ich stehe für eine grüne Politik mit Herz und Verstand. Ich bitte um eure Stimme und eure Unterstützung, gemeinsam mit euch um das Direktmandat in diesem Kreis kämpfen zu dürfen.

Denn die Zeit ist reif – nicht nur für einen Wechsel in Berlin – sondern auch für einen Grünen Kreis Pinneberg! Lasst uns gemeinsam diesen Kreis Grün machen!

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